Tough Mudder Norddeutschland
08.06.2018 in Hermannsburg
Tough Mudder ist ein sehr bekanntes Hindernislaufevent, von dem es allein in Deutschland 6 Locations gibt, bei denen verschiedene Distanzen von 5km über Half (8-12 km) und Full (16-18 km) bis Tougher Mudder (mit Zeitnahme) angeboten werden.
Ich habe mich recht spontan dazu entschieden, dieses Jahr beim Tough Mudder in Norddeutschland teilzunehmen. Auf Grund einer längeren Verletzungspause hatte ich etwa 1 ½ Monate Zeit, um von 0 auf 19 km mit Hindernissen zu kommen.
Glücklicherweise ist die Strecke in Norddeutschland etwas Besonderes: Sie ist zwar mit 19 km die längste Tough Mudder Full Strecke in Europa, hat dafür aber so gut wie keine Höhenmeter (ganz nach dem Motto: „10 000 Teilnehmer können eben doch Berge versetzen “).
Das Event findet auf dem Gelände vom Reit- und Ferienhof Severloh statt und ist mit Geländehindernissen (für Pferde), Badesee, diversen Bächen, viel Wald und Sandwegen bestens geeignet. Da ich schon letztes Jahr die halbe Strecke in Severloh gelaufen bin und mir der Ort sehr gut gefallen hat, war es keine schwere Entscheidung, dort auch dieses Jahr zu starten. Durch Volunteering im letzten Jahr hatte ich außerdem einen Freistart.
Am Veranstaltungstag lohnt es sich rechtzeitig auf dem Gelände zu sein, damit beim Parken kein Stress entsteht (lange Schlange, dafür aber genügend Fläche, evtl. noch ein Parkticket kaufen).
Des Weiteren lohnt es sich die Wechselsachen im Auto zu lassen. Dadurch spart man sich nach dem Event langes Warten an der Ausgabestelle und 3€ für die Aufbewahrung. Die Startnummernausgabe verlief schnell und problemlos. Anstatt einer Startnummer (wie letztes Jahr) bekam man jetzt nur noch eines dieser unzerstörbaren Plastik/Papierarmbändchen, wo die Startnummer und die Streckendistanz aufgedruckt waren.
Die Streckenführung wurde dieses Jahr auch geändert: Anstatt einer großen Runde, bei der Abkürzungen über die kürzere Strecke führen, gab es dieses Jahr zwei Runden (zu Anfang war ich skeptisch, weil ich ungerne Strecken, und eben auch Hindernisse, doppelt überwinde). Die erste Runde war sowohl für Full als auch für Half gedacht. Die dann nur noch für Full. Es wurden zwar Teile der Strecke doppelt gelaufen und auch der Teich und einige Bäche mussten zweimal durchquert werden, aber sonst musste keines der Hindernisse zweimal überwunden werden. Die Dopplung der Wasserhindernisse ist mir allerdings auch nicht negativ aufgefallen; ganz im Gegenteil: Da es recht warm war (26°C und Sonne), war das Wasser eine willkommene Abkühlung. Auch dass die Strecke zu 80% durch den Wald führt hat bei so einem Wetter gut getan.
Das Rundenprinzip sorgte vermutlich auch für eine angenehme Verteilung der Teilnehmer auf der Strecke, sodass ich gut vorangekommen bin.
Und auch die Hilfsbereitschaft der anderen Teilnehmer bleibt in guter Erinnerung: Da ich alleine angereist bin, hatte ich nicht von Anfang an Teamkollegen, die mir helfen konnten. Aber niemand hat gezögert mir eine Hand anzubieten .
Nach viel Matsch, Staub, Wasser und Dreck, habe ich mit nur ein paar Schrammen das Ziel erreicht und konnte mir mein erstes orangenes Stirnband und ein hübsches blaues Finishershirt abholen.
Fazit:
Obwohl ich die regulären Startgelder als sehr hoch empfinde, die Parktickets mit 10-30€ sehr teuer sind und auch für die Taschenaufbewahrung Geld genommen wird, ist Tough Mudder – insbesondere die Strecke in Norddeutschland – sehr für Leute zu empfehlen, die Hindernislaufluft schnuppern wollen und ohne Zeitdruck oder Strafen bei Nichtüberwindung oder Umgehung (ist bei fast jedem Hindernis problemlos möglich) die Atmosphäre genießen und die eigenen Grenzen austesten möchten. Seit diesem Jahr bekommt man als Ganztagsvolunteer auch einen Freistart (ohne Zuzahlung), was die ganze Sache ziemlich attraktiv macht.
Für mich ein gelungener Lauf und Wiedereinstieg in den OCR-Sport.






